Agil, hybrid oder lieber erfolgreich?

von | 27.02.2019 | Führung

Es ist noch kein Mensch produktiver geworden, weil er oder sie seine/ihre ToDo’s anders organisiert. Es ist der Prozess des Organisierens und Strukturierens, der zur Klarheit verhilft und den Fokus auf die wirklich wichtigen Dinge ermöglicht. Schon Eisenhower sagte „Plans are worthless, but planning is everything.“

Entsprechend werden auch Projekte nicht erfolgreich durch eine neue Methode. Geeignete Methoden können die gute Abstimmung und Zusammenarbeit unterstützen, aber nicht ersetzen. Und sie sind keine Garantie dafür, dass Projekte gelingen. Für ein erfolgreiches Projekt braucht es Menschen, die gut zusammen arbeiten. Die Zusammenarbeit wird nicht automatisch besser, nur weil eine neue Methode eingeführt wird.

Agiles Denken und Handeln

Das englische „Think on your feet“ beschreibt, worum es bei Agilität geht: während des Laufens noch gedanklich prozessieren können, was an neuen Informationen hereinkommt und im Gehen die Richtung wechseln zu können. Dazu braucht es die entsprechende Einstellung, es braucht Offenheit und Aufmerksamkeit, und es braucht die Fähigkeit, die Abteilungen „Weitergehen“ und „Neue Informationen prozessieren und beurteilen“ unabhängig von einander zu steuern. Dazu braucht es auch passende Methoden und Werkzeuge, die transparent machen, was gerade in beiden Abteilungen passiert und was wichtig ist.

Hier helfen viele der Werkzeuge, die durch agile Methoden bekannt geworden sind: KanBan Boards, daily standups, iterative Planungs- und Entwicklungszyklen. Doch auch mit den besten Werkzeugen lassen sich klare Ziele, eindeutige Entscheidungskriterien, Entscheidungsfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Bereitschaft zur Transparenz, Konsequenz und Disziplin nicht herstellen. Dazu braucht es denkende und handelnde Menschen.

Die Umsetzung ist entscheidend

Es braucht viel Disziplin, um in einem agilen Projektteam zum Erfolg zu kommen. Und bei weitem nicht alle Projekte und Tätigkeiten eignen sich für agiles Vorgehen. Oder möchten Sie das Training für eine neue Software auf vier Kontinenten agil planen? Viel Spaß mit den lokalen Führungskräften!

Ich habe agile Projekte ebenso scheitern sehen wie klassische. Der Kern des Scheiterns liegt nicht in der Methode oder ihrer gewissenhaften Anwendung. In vielen Fällen ist die Umstellung auf „agile Methoden“ nur die Entschuldigung dafür, planlos loszulaufen. Und das ist das Gegenteil von sinnvoller Projektführung.

Projekterfolg ist das Ziel

Bei der ganzen Diskussion um Agilität, New Work und selbstgesteuerte Teams vergessen wir leicht das eigentliche Ziel aus den Augen: das Projekt erfolgreich abzuschließen und den dadurch entstehenden Nutzen zu realisieren.

Also lassen Sie sich nicht ablenken: Betrachten Sie jedes Ihrer Projekte einzeln und entscheiden Sie individuell, welches Vorgehen das geeignete ist, um genau in diesem Projekt mit diesem Team erfolgreich ans Ziel zu kommen. Möge der Erfolg mit Ihnen sein!